Kurz vor ihrem 49. Geburtstag ist unser geschätztes Vorstandsmitglied, meine liebste Brustkrebs-Freundin Eva Aeschimann, nach langer, mit grosser Tapferkeit ertragener Krankheit friedlich zu Hause eingeschlafen.
Ich habe Eva vor 10 Jahren über das Brustkrebs-Forum Leben wie zuvor kennengelernt. Als Betroffene, die politisch etwas bewirken wollte, engagierte sich Eva mit viel Energie in der Regionalgruppe Bern von Europa Donna Schweiz, die ich als Verantwortliche leitete. Sehr am Herzen lagen ihr die Ziele unserer Organisation, vor allem die Einführung qualitätsgesicherter Screening -Programme zur Früherkennung und die Chancengleichheit in der Behandlung von Brustkrebs. Dank ihrer grossen Kenntnisse in der Kommunikation und Gesundheitspolitik sowie ihres riesigen Netzwerks konnte Europa Donna Schweiz sehr viel erreichen.
Unvergessen bleibt sicher unsere Aktion BH im Jahr 2008, bei der wir mit fast 19‘000 Büstenhaltern auf dem Bundesplatz in Bern unsere Forderung nach qualitätsgesicherten Mammografie-Screenings für alle Schweizer Kantone sichtbar gemacht haben.
Aber auch im Kanton Bern engagierte sich Eva unermüdlich. Wie oft standen wir mit Mahnwachen vor dem Rathaus! So viele Briefe und Medienmitteilungen entsprangen ihrer Feder. Steter Tropfen höhlt den Stein, sagte sie immer wieder, und im Jahr 2013 konnten wir endlich unseren grössten Erfolg feiern: Der Kanton Bern führte ein organisiertes Brustkrebs-Früherkennungsprogramm ein!
Im Frühjahr 2014 wurde Eva in den Zentralvorstand von Europa Donna Schweiz gewählt, als Verantwortliche für die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Die Website sowie viele Publikationen hat Europa Donna Schweiz Eva zu verdanken. Als sie die Krankheit zunehmend schwächte und sie nicht mehr an Sitzungen teilnehmen konnte, hat sie weiterhin von zu Hause aus für Europa Donna gearbeitet. Sie blieb für den Vorstand eine wichtige Stütze, und ihre Ratschläge waren für alle sehr wertvoll. Unglaublich, wie sie noch die Kraft hatte, während der Chemotherapie Texte zu bearbeiten, derweil die Medikamente durch den Portkatheter in ihren Körper flossen.
Eva Aeschimann war eine ganz besondere Person. Geistreich, intelligent, liebenswürdig, voller Humor und immer positiv eingestellt. Wie oft haben wir doch zusammen gelacht, auch wenn die Krankheit ständiger Begleiter war, und unvergesslich sind ihre lustigen Witze. Sie behielt auch in schwierigen Situationen immer einen klaren Kopf und konnte mit ihrer grundanständigen Art sehr überzeugend wirken.
Eva war die treibende Kraft in unserer Organisation und hinterlässt eine grosse Lücke. Wir sind unendlich traurig und vermissen sie sehr.
In grosser Dankbarkeit
Donatella Corbat
Präsidentin Europa Donna Schweiz